Zu einer Wiedereröffnungsfeier der Gaststätte Friedensburg in Sönnebüll, hatten Ellen und Manuel Friedrichsen am 12.7. ab 16.00Uhr eingeladen. Bei Freibier und Fingerfood wurde es mit vielen Gästen aus Sönnebüll, Familie, Freunden und Stammkunden der Familie Friedrichsen gebührend gefeiert. Mit ihrem Sohn Manuel als Koch,Tochter Jana als Servicekraft, und mehreren langjährigen Mitarbeiterinnen (besonders Ruth Christiansen aus Almdorf), bietet Ellen jetzt neben dem Saalbetrieb auch Mittagstisch und Restaurant am Abend an. Manuel hat seine Kochausbildung in der Sansibar auf Sylt erfolgreich abgeschlossen, und möchte das Gelernte im Restaurant Friedensburg umsetzen. Dazu wurden kleine Umbauten in der Küche und der Gaststube ausgeführt.
In einer kurzen Ansprache habe ich herausgestellt, wie froh wir Sönnebüller über die Weiterführung der Gastwirtschaft Friedensburg sind. Natürlich werden auch weiterhin in gewohnter Weise alle Sitzungen von Gemeindevertretung, Feuerwehr,Vereinen und Windparks in der Friedensburg abgehalten. Genau so werden unsere Dorffeste im schönsten Friesensaal im ganzen Norden (wie ich zurecht immer behaupte) gefeiert.
Zur Geschichte der Friedensburg hatte ich aus unserer Chronik Band I einige Zahlen und Fakten mitgebracht:
Die erste Erwähnung der Gastwirtschaft Friedensburg war 1791 mit dem Besitzer Dethlef Möllgaard. Danach folgten mehrere Besitzer in verhältnismäßig kurzen Abständen. Daraus konnte man schließen, dass es nicht immer leicht war auf der Friedensburg zu existieren. Das änderte sich als die Familie Carstensen die Friedensburg im Jahre 1920 übernahm. Peter und Catharina Carstensen führten die Land- und Gastwirtschaft sehr erfolgreich bis 1949. Dann übernahmen deren Sohn Thomas mit seiner Frau Katinka (Tinka) geb. Feddersen die Gastwirtschaft. Nebenbei hatte Thomas eine Eberstation und eine öffentliche Viehwaage. Thomas und Tinka bauten 1968 eine neue Schankstube, Wohnung, einigen Fremdenzimmern, und 1974 den hübschen auch über unsere Kreisgrenze hinaus bekannten Friesensaal. Ab 1980 pachtete die älteste Tochter Silke mit ihrem damaligen Mann Uwe Eickenrodt die Friedensburg. Nachdem Silke eine kurze Zeit die Friedensburg alleine geführt hatte, entschlossen sie und ihre Eltern Thomas und Tinka sich 1994 die Friedensburg an Marina und Sepp Klingner aus Berlin zu verkaufen. Damit endete die über 74jährige Geschichte der Krögerfamilie Carstensen auf Friedensburg.
Nachdem Sepp nach kurzer Zeit die Friedensburg wieder verließ , machte Marina mit Hilfe ihrer Kinder, Eltern und Ihrem späteren Mann Lothar Raddatz bis 2000 erfolgreich weiter.
Marina entschloss sich dann aber im Januar 2000 die Friedensburg an Meike und Bernd Nicolaysen aus Breklum zu verkaufen. Meike und Bernd hatten aber nur eine kurze Zeit auf Friedensburg, und verkauften es 2003 an die jetzige Besitzerin Ellen Friedrichsen. Weil Ellen nicht selbst Kröger werden wollte wurde die Friedensburg erst bis 2005 an Anke und Maik Matthiesen und bis 2010 an Ede Dierich verpachtet. Ede hatte lange sein eigenes Restaurant dem „Alt Struckum“ und war bekannt für seine üppigen Steakgerichte (Espedada), die er in leicht veränderter Form auch auf Friedensburg servierte.
Ab 2010 hat Ellen, mit Unterstützung von Ede , der Familie und Freunden, die Friedensburg in gewohnter Weise weitergeführt. Nun kommt als Küchenchef Manuel und als Servicekraft Jana dazu, um Ellen zu unterstützen.
Es ist nicht einfach in einem kleinen Dorf wie Sönnebüll eine Gastwirtschaft mit Restaurant zu betreiben, aber die Friedensburg liegt günstig an der L12 nach Flensburg, und eine gute Küche wird die Gäste aus den umliegenden Gemeinden und Bredstedt, überzeugen.
Nach meinen guten Wünschen und kleinem Rückblick, hat unser Ehrenbürger Paul von Hoerschelmann in gewohnter Weise, noch ein paar passende Reime zum Besten gegeben. Weil die Reime so schön und passend sind, werden sie hier, mit der Zustimmung von Paul, unten mit abgedruckt.
Es war eine schöne Feier mit vielen Leckereien, zufriedene Gäste und Gastgebern.
Internet: www.friedens-burg.de
Früher fuhr man einfach durch -
Gäb es nicht die Friedensburg.
Sönnebüll, das Dorf im Tal,
Sah‘n die meisten nicht einmal.
Hätten es auch nicht gefunden,
Da hier wenig Häuser stunden.
Friedensburg war doch bekannt
Überall im ganzen Land.
War auch einst `ne Königsstelle,
Kröger schenkten aus das Helle
Oder Punsch mit Gelem Köm -
Für den König angenehm.
Konnte hier mal einen heben
Ohne selbst viel auszugeben,
Denn die Steuer, die war seine,
Ganz wahrscheinlich keine kleine.
Fuhrleut‘ machten hier auch halt,
Damals gab‘s noch kein‘Asphalt.
Währen ihre Rösser frassen,
Sie in warmer Stube sassen
Machten sie sich dann auf die Socken,
Waren sicher nicht ganz trocken.
Viecher wurden hier gewogen,
Damit keiner je betrogen.
Und nach einem guten Kauf,
Goss man gerne einen drauf.
Kartenspiel und Schüsseltreiben,
Kann das alles nicht beschreiben.
*
In der Wirtschaft herrschte Leben -
Und ab heute jetzt auch eben,
Nachdem Ellen eingestiegen,
Stieg dann bald auch das Vergnügen.
Und ihr Sohn, der Manuel,
Ist als guter Koch zur Stell‘,
Prächtig glänzt der Friesensaal
Wieder so wie dazumal.
Viele haben hier gefeiert
Und sind dann nach Haus geeiert.
Haben hier ein Fest erlebt,
Das die Seele lang erhebt.
Thomas und auch Thinka haben
Grund gelegt mit ihren Gaben.
Darauf lässt sich weiter bauen,
Wünsch Euch Glück und viel Vertrauen.
Geht es auch erst langsam an -
Wichtig ist, dass man/frau begann!
Wollen unsre Gunst erweisen,
Indem wir hier öfter speisen
Und hier unsre Feste planen
Wie zuvor schon unsre Ahnen.
Wenn wir dieses gut begründen,
Wird man Sönnebüll auch finden.
Schenken Manuel Dir izt
Ein Besteck, das schön geschnitzt.
Sei ein Zeichen und Symbol,
Dass es Dir stets gehe wohl.