Zum Volkstrauertag am 17.11.2019 hatten sich um 11.00 Uhr wieder Sönnebüller Bürger und Feuerwehrkameraden zur Kranzniederlegung am Ehrenmal getroffen. Zu der von Tita und Marc Johannsen gespielten Melodie "Ich hat einen Kameraden" legten unser Wehrführer Hans-Jürgen Martensen und ich einen gemeinsamen, und Sophie und Günther Nissen vom Sozialverband Breklum-Struckum-Almdorf-Sönnebüll und Vollstedt einen Gedenkkranz nieder. Ein feierlicher Akt, der jedes Jahr wieder gegen das Vergessen, und als Gedenken der gefallenen Soldaten in den beiden Weltkriegen überall in Deutschland am Volkstrauertag, abgehalten wird.
In meiner kurzen Ansprache erinnerte ich an die Grausamkeiten der Kriege, nicht nur für die Soldaten, sondern auch bei der Bevölkerung, die wir als Nachkriegsgeneration natürlich gar nicht ermessen können. Ich erinnerte auch an den Hundertsten Gründungstag vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge in 2019. Seit Hundert Jahren kümmert sich der Volksbund um die Anlagen von Kriegsgräberstätten in allen Ländern, wo Deutsche Soldaten gefallen oder vermisst sind. Deren Erfassung, Registrierung oder auch Umbettung
von einem anderen Friedhof auf die Kriegsgräberstätte und die Pflege der Anlage. Auf der Homepage vom Volksbund kann man z.B. die Grabstätte von einem verwandten Soldaten finden, wenn er denn registriert ist. Im Falle meines Onkels Jens Christiansen habe ich seine Grabstätte herausgefunden. Er liegt auf der Kriegsgräberstätte Sewastopol-Gontscharnoje auf der Krim. Endgrablage: Block 5 – Unter den Unbekannten. Bei den Umbettungsarbeiten in seinem ursprünglichen Grablageort konnte er nicht zweifelsfrei identifiziert werden, so dass er als "unbekannter Soldat" auf dem Friedhof bestattet worden ist.
So kann man ungefähr die Hälfte der Sönnebüller Soldaten auf den Friedhöfen ausfindig machen. Die andere Hälfte ist noch nicht umgebettet, oder nicht erfasst. Leider gehören dazu die vier gefallenen oder vermissten Söhne und Brüder der Familie Schildhauer, deren Gräber sind alle nicht bekannt.
Der Volksbund macht eine ganz wichtige Arbeit und ist daher auch auf unsere Spenden angewiesen!
Nach mir hat unser Ehrenbürger und Pastor i. R. Paul von Hoerschelmann nachdenkliche Worte der Erinnerung und Mahnung gesprochen. Er erinnerte an die 74 Jahre Frieden, 30 Jahre friedliche Wiedervereinigung und an die Verpflichtung nie wieder Krieg. Es herrscht aber immer noch in weiten Teilen der Welt Gewalt, Unterdrückung, Flucht und Elend, denen wir meist hilflos gegenüberstehen. Deutsche Soldaten leisten in einigen dieser Gebiete lebensgefährliche humanitäre Hilfe.
Paul las dann vor dem Abschlussgebet noch alle Namen, der auf unseren Gedenksteinen verzeichneten gefallenen und vermissten Soldaten vor.
Es war eine wichtige Gedenkstunde, nicht nur für unsere kleine Gemeinde.
Ich bedanke mich bei allen die dabei waren.
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